

*Aus der Wissenschaft (am Ende der Seite- bitte scrollen)


Tourette ? Noch nie gehört. Was soll das sein??? Was zum Essen? Eine Hunderasse? Der Name eines Menuetts?
Diese Art von Fragen stehen sogar manchen Ärzten im Gesicht geschrieben, wenn sie mit dem Begriff des
Tourette- Syndroms konfrontiert werden.
Was ist es nun?
Die Schulmedizin geht davon aus, dass es sich beim TS um eine komplexe neuropsychiatrische Erkrankung handelt, die mit den unterschiedlichsten motorischen und vokalen Tics einhergeht (Störungen des Bewegungsablaufes und Lautäußerungen).
Bei den Tics handelt es um unwillkürliche, rasche, meistens plötzlich einschießende und mitunter sehr heftige oder ruckartige Bewegungen oder (und) Laute, die immer wieder in gleicher Weise einzeln oder serienartig auftreten können.
Diese können sich aber ständig wandeln und ihre Intensität stark schwanken.
Die Erkrankung beginnt meistens im siebten oder achten, fast immer aber vor dem 21. Lebensjahr.
Die Bezeichnung "unwillkürlich", die zur Beschreibung der Tics verwandt wird, führt manchmal zu Missverständnissen, da die meisten Personen, die von einem TS betroffen sind, eine gewisse Eigenkontrolle über ihre Symptome haben. Vielfach bedeutet Eigenkontrolle, die für Sekunden bis Stunden vom Patienten wahrgenommen werden kann, in der Regel nur ein zeitliches Hinausschieben schwerer "Tic-Entladungen" und führt selten dazu, dass der unterdrückte Tic überhaupt nicht nach außen kommt. Meist ist der Drang nach der Ausübung des Tics so stark, dass schließlich die Muskelzuckung oder die Lautäußerung doch stattfinden muss (vergleichbar mit dem Drang zum Niesen bzw. mit einem Schluckauf). Menschen mit einem TS suchen oft eine geschützte Umgebung (z.B. Familie), um ihren Symptomen freien Lauf zu lassen, nachdem sie versucht haben, sie bei der Arbeit oder in der Schule zu unterdrücken. Typischerweise nehmen Tics bei ärgerlicher oder freudiger Erregung, innerer Anspannung oder Stress zu. In entspanntem Zustand (z.B. morgens nach dem Aufstehen) oder bei Konzentration auf eine interessante Aufgabe lassen sie eher nach. Kinder zeigen oftmals in der Schule weniger Tics als zu Hause. Insbesondere am Abend, wenn zb. durch Müdigkeit die spontane Eigenkontrolle nachlässt, können die Tics vermehrt zum Vorschein kommen. | | Wie werden Tics klassifiziert?
Grundsätzlich kann man von vier Kategorien der Tics sprechen, von denen einige Beispiele angeführt sind:
Einfache Tics:
motorisch - Augenblinzeln, Kopfrucken, Schulterrucken, Grimassieren
vokal - räuspern, fiepen, quieken, grunzen, schnüffeln, Zunge schnalzen
Komplexe Tics:
motorisch - springen, Berührung anderer Leute oder Dinge, riechen, Körperverdrehungen, manchmal selbstverletzendes Verhalten (z.B. sich schlagen, kneifen, Kopf anschlagen). Kopropraxie (Ausführung obszöner Gesten).
vokal - Herausschleudern von Worten und kurzen Sätzen, die nicht im logischen Zusammenhang mit dem Gesprächsthema stehen,
Koprolalie (Ausstoßen obszöner Worte), Echolalie (Wiederholung von Lauten bzw. Wortfetzen, die gerade gehört wurden), Palilalie (Wiederholung von gerade selbst gesprochenen Worten),
Die Bandbreite der Tics oder Tic-ähnlicher Symptome, die bei einem TS festgestellt werden können, ist sehr weit gefächert, die Komplexität mancher Symptome ruft oft bei Familienmitgliedern, Freunden, Lehrern oder Mitarbeitern großes Erstaunen, Verwunderung und Ärger hervor. Viele Nicht-Betroffene können sich nicht vorstellen, dass diese Handlungsweisen und Lautäußerungen tatsächlich nicht gewollt seien. Manche Personen fühlen sich durch die Tics provoziert; insbesondere wenn es sich um Koprolalie/Kopropraxie handelt.
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HABEN ALLE PERSONEN MIT EINEM TOURETTE-SYNDROM ZUSÄTZLICH
ANDERE VERHALTENSPROBLEME NEBEN DEN TICS?
Nicht alle, aber doch ein großer Anteil der Menschen mit
TS haben zusätzliche Probleme, die aber nicht
notwendigerweise vom TS herrühren müssen, wie z. B.:
Zwanghafte Verhaltensweisen und ritualisiertes Verhalten
Dabei hat die betroffene Person z. B. das Gefühl, dass
manches
immer und immer wieder getan werden muss, bis es
"richtig" ist, dies kann auch für eine Tic-Bewegung gelten. Es kann
auch das Berühren von Dingen beinhalten, die z. B. mit einer Hand berührt
werden müssen, um "die Dinge gleich zu machen" oder "die
Symmetrie herzustellen". Es kann auch sein, dass die betroffene Person
wiederholt prüfen muss, ob der Herd ausgeschaltet ist, die Tür richtig
geschlossen ist usw. Kinder bitten manchmal ihre Eltern, einen Satz mehrfach zu
wiederholen, bis er "richtig klingt".
Motorische Hyperaktivität mit oder ohne Störung der
Aufmerksamkeit
Dies findet sich bei vielen Personen mit TS. Bei Kindern
können Zeichen der Hyperaktivität gesehen werden, bevor TS-Symptome auftreten.
Indikatoren für ein Hyperkinetisches Syndrom1 beinhalten:
Schwierigkeiten mit der Konzentration; Probleme,
angefangene Dinge zu Ende zu bringen; nicht zuhören zu können; leicht ablenkbar
zu sein; oft zu handeln, bevor nachgedacht wurde; stetiger und rascher Wechsel
von einer Aktivität zur anderen, noch bevor sie beendet ist; die Kinder
benötigen viel Aufsicht und Regulierungshilfen von außen. Erwachsene können ebenfalls
noch Zeichen eines Hyperkinetischen Syndroms aufweisen, wie mangelnde kognitive
oder emotionale Impulskontrolle sowie Konzentrationsschwierigkeiten.
1 Derzeit wird stattdessen immer häufiger der Begriff ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) gebraucht.
Lernschwierigkeiten
wie Störungen des Lesens, des Schreibens und Rechnens sowie
Probleme der differenzierten Wahrnehmung (z. B.
Figur-Hintergrund Unterscheidung komplexer Art).
Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle
Wie schon erwähnt, kann es in seltenen Fällen zu sehr
aggressivem (Worte, Handlungen) oder auch sozial unerwünschtem Verhalten
kommen.
Schlafstörungen und Depressivität sind durchaus bei Personen mit TS zu finden. Dies
beinhaltet
Traurigkeit, Lustlosigkeit, Rückzugsverhalten, Einschlafschwierigkeiten,
häufiges nächtliches Erwachen
oder auch Schlafwandeln bzw. Sprechen im Schlaf.
WAS SIND DIE ERSTEN SYMPTOME?
Am häufigsten findet sich zuerst ein Gesichts-Tic, wie
z. B. Augenblinzeln, plötzliches rasches
Augenzusammenkneifen,
Verziehen des Mundwinkels oder plötzliches Mundöffnen. Es
können aber auch unwillkürliche Lautäußerungen wie Räuspern und Naserümpfen
oder einschießende Muskelzuckungen im Extremitätenbereich (z. B. plötzliches
symmetrisches Armbeugen) als erste Zeichen gesehen werden. Manchmal beginnt die
Störung abrupt mit mehreren Symptomen, d. h. Muskelzuckungen und Lautäußerungen
treten nahezu gleichzeitig auf.
WAS VERURSACHT DIE SYMPTOME?
Die Ursache ist bis jetzt noch nicht gefunden, obwohl die
derzeitigen Forschungsergebnisse dafür sprechen, dass bei
dem TSein gestörter Stoffwechsel von zumindest einer chemischen Substanz im
Gehirn vorliegt. Es handelt sich dabei um den chemischen Stoff Dopamin. Dies
ist ein so genannter Neurotransmitter, ein Überträgerstoff in unserem Gehirn,
der für die Informationsweiterleitung( z.B. im Rahmen von
Bewegungsprogrammen)wichtig ist. Man vermutet aber, dass auch andere
Neurotransmitter, z. B. Serotonin, Noradrenalin, betroffen sind.
IST DAS TOURETTE-SYNDROM VERERBBAR?
Genetische Studien weisen darauf hin,dass es zumindest
auch eine erbliche Form des TS gibt.Sehr wahrscheinlich
handelt es sich dabei um ein Muster von Genen unterschiedlicher Bedeutung, das
(im Zusammenwirken mit anderen Faktoren) die Verschiedenartigkeit der Symptomatik bei den einzelnen Familienmitgliedern
bewirkt. Eine Person mit einem solchen TS überträgt mit
einer
50%igen Wahrscheinlichkeit mit jeder Schwangerschaft solche
Gene auf eines ihrer Kinder. Allerdings kann diese genetische
Prädisposition(erbliche Belastung) sich später, wenn überhaupt, als ein TS
unterschiedlicher Ausprägung zeigen:
z. B. als leichte motorische Tic-Störung oder als
Tic-Störung mit Zwangsmerkmalen.
Es ist bekannt, dass in den Familien von TS-Patienten sich
überzufällig häufig Familienmitglieder mit leichten
Tic-Störungen und zwanghaften Verhaltensweisen finden.
Das Geschlecht des Kindes beeinflusst ebenfalls, wie das
Genmuster wirksam wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit TS-Genen
Symptome entwickeln wird (seien sie leichterer oder schwerer Art) ist zumindest
drei- bis vier Mal höher bei einem Sohn im Vergleich zu einer Tochter. Allerdings entwickeln lediglich etwa
10 % der Kinder, denen TS-Gene vererbt wurden, eine TS-Symptomatik, die so
stark ist, dass eine medikamentöse Behandlung erforderlich wird.
Lediglich bei wenigen Patienten kann eine Infektion mit z.
B. Streptokokken als Ursache vorliegen.
WIE WIRD EIN TOURETTE-SYNDROM DIAGNOSTIZIERT?
Die Diagnose wird dadurch gestellt, dass die entsprechenden
Symptome beobachtet werden und der bisherige Verlauf
der Erkrankung genau beleuchtet wird. Es gibt keinerlei
Blutanalyse
oder irgendeine andere Art neurologischer oder
psychologischer
Untersuchungsverfahren, die aus sich heraus die Diagnose
eines TS erlauben. Um das TS von anderen
neuropsychiatrischen
Erkrankungen sicher abgrenzen zu können, sind in manchen Fällen
ein Elektroencephalogramm, ein kraniales Computertomogramm
oder
ein Kernspintomogramm bzw. sonstige medizinische
Untersuchungen
sinnvoll. Fragebogen und Schätzskalen sind verfügbar, um
Art und
Weise sowie Schweregrad der Tic-Störung besser beurteilen zu
können.
GIBT ES EINE THERAPIE, DIE ZUR VOLLKOMMENEN HEILUNG
FÜHRT ?
Bisher leider nicht.
MEDIKATION
DARF MAN MIT EINEM RÜCKGANG DER BESCHWERDEN RECHNEN ?
Eine Reihe von Personen erfahren als Jugendliche
oder als
junge Erwachsene (etwa zwischen 15 und 25 Jahren) eine
deutliche
Verbesserung. Vielen Personen mit einem TS geht es im Laufe
ihrer
Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen besser. Personen mit
einem TS
haben eine normale Lebenserwartung. In Einzelfällen wurde
auch
schon von einer vollständigen und endgültigen Rückbildung
der
Symptomatik berichtet.
WIE WÜRDE MAN EINEN TYPISCHEN FALL VON
TOURETTE-SYNDROM
BESCHREIBEN?
Das Wort "typisch" kann nicht ohne
weiteres auf das TS
angewendet werden. Die Symptomatik zeigt sich in einem
breiten
Spektrum von sehr milden Formen (und dies gilt für die
meisten
betroffenen Menschen) bis hin zu sehr schweren Formen, die
von nur
wenigen Personen durchlitten werden müssen.
WIEVIELE PERSONEN MIT EINEM TOURETTE-SYNDROM GIBT ES
IN
DEUTSCHLAND?
Die tägliche Erfahrung zeigt, dass es viele
Personen mit
einem TS gibt, bei denen die Diagnose bisher noch nicht
gestellt
wurde. Daher können die verfügbaren Zahlen nur
Annäherungswerte
darstellen. Sie liegen weltweit bei 0,05-3 %. Überträgt man
diese
Zahlen auf die Bundesrepublik Deutschland, so müssten hier
mindestens 40.000 Personen mit einem TS leben.
BENÖTIGEN PATIENTEN MIT TOURETTE-SYNDROM
SPEZIELLE ERZIEHERISCHE, SCHULISCHE ODER BERUFLICHE HILFE?
Antwort: Kinder mit einem TS besitzen in etwa die gleichen
geistigen Leistungsfähigkeiten wie andere Kinder ihres
Alters.
Dennoch haben viele Kinder mit einem TS
Lernschwierigkeiten. Dies
hängt vor allem damit zusammen, dass etwa 50 % der Kinder
mit
einem TS auch von einem Hyperkinetischen Syndrom betroffen
sind.
Es kommt noch hinzu, dass sie mit ihren Tics zu kämpfen
haben
(Störungen beim Schreiben, Hänseleien). Hier muss für jedes
einzelne Kind eine passende Lösung gefunden werden. Dies
kann
reichen bis hin zur Benutzung von Schreibmaschinen oder
Computern
wegen Lese- oder Schreibproblemen, Prüfungen in speziellen
Räumen,
wenn vokale Tics ein großes Problem darstellen, oder der
Erlaubnis, den Klassenraum zu verlassen, wenn die Tics sich
unüberwindbar angestaut haben. Kommt es zu weiteren
Verhaltensschwierigkeiten,
so sind diejenigen Maßnahmen einsetzbar, die auch
bei Kindern ohne ein TS, z. B. von Seiten der Kinder- und
Jugendpsychiatrie,
angeboten werden.
Jeder Mensch - mit und ohne TS - sollte sich einen Beruf
entsprechend
seinen Neigungen und Fähigkeiten aussuchen. Der
Tourette-Gesellschaft Deutschland e.V. gehören Betroffene
mit ganz
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unterschiedlichen Berufen an, wie Musiker, Ingenieure,
Ärzte,
Arbeiter, Landwirte, Pädagogen, Metzger, Polizisten. Bei
nach
außen deutlich sicht- und hörbaren Tics kann ein Beruf mit
viel
Kundenverkehr problematisch sein. Nur schwer vom TS
betroffene
Personen müssen mit Einschränkungen ihrer privaten und
beruflichen
Lebensgestaltung rechnen. Dabei können und sollten sie alle
verfügbaren
staatlichen Hilfen nutzen.
IST ES WICHTIG, DAS TOURETTE-SYNDROM FRÜH ZU BEHANDELN?
Ja, insbesondere in den Fällen, in denen die
Symptomatik
so ausgeprägt ist, dass die Kinder als bizarr, störend und
Angst
auslösend erlebt werden und Kind und Umgebung unter dem TS
leiden.
Nicht selten bewirken TS-Symptome, dass die Kinder
ausgelacht
werden, von ihren Altersgenossen zurückgewiesen werden,
sich Nachbarn,
Lehrer und andere Personen über die Kinder beschweren, den
Eltern Vorwürfe machen. Auch die Eltern selbst können
mitunter
erschrocken sein über das merkwürdige Verhalten ihrer
Kinder.
Ferner kann das Kind im Selbsterleben seiner
Tic-Symptomatik
zunehmend aus dem seelischen Gleichgewicht geraten. Diese
Schwierigkeiten können im Laufe der Entwicklung eventuell
noch
zunehmen, gerade wenn Jugendliche ohnehin in eine
schwierige
Entwicklungsphase geraten. Um derartige psychologische
Folgewirkungen
zu vermeiden und dem Kind eine möglichst günstige
Entwicklung
zu ermöglichen, ist eine frühe Diagnose und eine frühe
Behandlung von Kind und Familie unbedingt anzuraten.
WOHER HAT DAS TOURETTE-SYNDROM SEINEN NAMEN?
Im Jahre 1825 wurde der erste Fall eines TS in der
medizinischen Literatur von dem Franzosen Itard
beschrieben. Es
handelte sich um eine adelige Dame, die Marquise de
Dampierre.
Ihre Symptome beinhalteten unwillkürliche motorische Tics
verschiedener Art und auch verschiedene Lautäußerungen
einschließlich
der Koprolalie und der Echolalie. Sie wurde 86 Jahre alt,
und
ihr Fall wurde dann zusammen mit einigen anderen Fällen
1885
eingehend von dem französischen Nervenarzt Dr. Georges
Gilles de
la Tourette beschrieben, nach dem die Erkrankung
schließlich benannt wurde. Von bekannten Schriftstellern, Musikern,
Chirurgen
und Sportlern weiß man, dass sie ein TS hatten bzw.
haben.
siehe Dr. Georges Gilles de la Tourette
Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten?
Entspannungsverfahren, Biofeedback-Techniken und andere verhaltenstherapeutische Vorgehensweisen können zum einen Stressreaktionen vermindern helfen (die ansonsten Tics verstärken); zum anderen können sie auch die Selbstkontrolle der Tic-Symptomatik verbessern. So kann gelernt werden, dass man einen sozial unangenehmen Tic eher durch eine Bewegung ersetzt, die sozial akzeptabler ist. Auch können sonstige psychotherapeutische Maßnahmen in Frage kommen, um einen Betroffenen und seine Familie zu unterstützen, damit der innere und äußere Umgang mit dem Tic besser gelingt. Hier ist auf den Einzelfall bezogener fachlicher Rat angebracht. (aus http://www.tourette.de/wasist/fragen_antw.shtml - hier auch noch weitere Fragen und Antworten)
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So sieht die Schulmedizin das Tourette- Syndrom.
Im Grunde genommen richtig, doch sie beschreibt nur die Auswirkungen, die Tics mit dazugehörigen "komorbiden" Symptomen, wie oben beschrieben.
GIBT ES VIELLEICHT DOCH URSACHEN, AUSSER DER MUTMASSUNG EINER "REIN HIRNORGANISCHEN UNHEILBAREN STOFFWECHSELSTÖRUNG" bei denen die einhergehenden Tics UNWILLKÜRLICH ablaufen ???
Der immer wieder verwendete Begriff "unwillkürlich" ist verwirrend.
Das trifft es nicht ungenau. Der Begriff
"unwillkürlich" bedeutet auch unwillkürlich. Da fragt sich ein Nicht-Insider,
wie es sein kann, dass Tics für eine Weile unterdrückt werden können??? Es müsste doch dann ein "Vorgefühl" geben.
Der Impuls, der nach Tics verlangt, ist unwillkürlich. Viele
Betroffene haben jedoch die Fähigkeit erworben, ein gewisses "Vorgefühl" zu
erspüren, was ihnen die Fähigkeit verleiht, ihre Tics eine gewisse Zeit zu
unterdrücken und/ oder umzuleiten, für Minuten oder sogar für mehrere Stunden. Manche haben durch eine bestimmte Atmung erlernt, sich zu fokussieren und können somit die aufkommenden Tics sogar nicht nur aufschieben, sondern auflösen, so dass sie sie nicht später nacholen müssen an einem ungestörten Ort.
weiter hier:
| | FAZIT: Tourette ist keine Krankheit ? - Tourette ist eine hypersensible Reaktion auf Gefühlsnuancen, die meist durch motorische bzw. vokale "Tics" dokumentiert werden?- sicher : mit einer dafür gegebenen genetischen Disposition - meine Herausforderung ist die, die hinter den Tics stehenden Gefühle zu entlarven und mir erlauben, sie zu FÜHLEN - gerade die weniger angenehmen, die auch zum Leben gehören wie u.a. ÄNGSTE - und nicht sofort zu verdrängen.
Das Leben ist schön und interessant- es gibt keine schlechten Gefühle. Alles gehört zu uns dazu zum Leben. Werden sie unterdrückt, steigt der Dampf im Kessel und bricht als Symptom aus uns heraus, welcher Art auch immer.
Das Leben ist schön und interessant- auch oder gerade mit den Eigenschaften, die Menschen mit Tourette als Besonderheit zeigen! | | | |
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| | | | NEUIGKEITEN AUS DER WISSENSCHAFT !!! **************************************** | | 
| | 25.06.2003 - Genforschung
Tourette-Syndrom: Forscher finden erste genetische Ursache -
Mutation zerstört Gen, das die Arbeit von Nervenzellen kontrolliert
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Niederländische Wissenschaftler haben einen Gendefekt entdeckt, der mit dem Tourette- Syndrom zusammenhängen könnte. Diese Erkrankung ist charakterisiert durch so genannte Tics, beispielsweise unwillkürliche Muskelzuckungen oder Lautäußerungen. Die Wissenschaftler untersuchten eine Familie mit drei erkrankten Personen und fanden bei allen die gleiche Genmutation. Ihre Ergebnisse haben sie in der Fachzeitschrift "Genomics" veröffentlicht (Bd. 82, S. 1)
Ben Oostra von der Erasmus-Universität in Rotterdam und seine Kollegen konnten zeigen, dass bei den drei Patienten ein Stück ihres Chromosoms 2 an eine bestimmte Position des Chromosoms 7 gesprungen ist. Dadurch wird ein Gen zerstört, das normalerweise die Arbeit von Nervenzellen kontrolliert. Die Nervenzellen werden hyperaktiv: Sie leiten Reize schneller weiter und könnten so die für das Tourette-Syndrom typischen Tics auslösen.
Die Wissenschaftler prüfen derzeit, ob diese Mutation auch bei anderen Tourette-Patienten vorhanden ist. Oostra warnt jedoch vor übereilten Schlüssen. Wahrscheinlich seien mehrere Genveränderungen für das Tourette-Syndrom verantwortlich. Dennoch ist diese Entdeckung ein wichtiger Schritt zur Aufklärung und Behandlung dieser Krankheit, die bisher nur in geringem Maße durch Medikamente beeinflusst werden kann.
(entnommen aus : http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=215190 )
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| | 19.09.2001 - Hirnforschung
Nikotinpflaster unterdrückt Zuckungen beim Tourette-Syndrom
siehe unter: | | http://www.wissenschaft.de/wissen/news/152051 | |
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